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Die AOBA (Arethusa Old Boys)

Einladung der Arethusa Old Boys Association (AOBA) im September 2016 an die Freunde der Viermastbark PEKING nach Upnor am Medway River

Die PEKING kam 1932 als Ausbildungsschiff nach Upnor an den Medway River und wurde dort umbenannt auf ARETHUSA. Dort wurden in stringenten Lehrgängen sozialbenachteiligte und schwererziehbare Jugendliche in 18 Monaten (in Einzelfällen auch 36 Monate) zu lebenstüchtigen Menschen erzogen. Bis 1974 wurden diverse Jahrgänge auf das Leben vorbereitet. Noch heute identifizieren sich die Mitglieder nach ihrer Hängemattennummer und ihrem Ausbildungsjahrgang. Es ist unglaublich beeindruckend, wie stark der Zusammenhalt der
ARETHUSA Old Boys Association (AOBA) ist. Alle Ausbildungsgänge treffen sich einmal im Jahr zu ihrer Jahreshauptversammlung in Upnor am Medway River – dem Liegeplatz des Schiffes für 42 Jahre. Auch in diesem Jahr trafen sich Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Charaktere mit dem einen Ziel, das tief empfundene Gemeinschaftserlebnis alter Zeit wieder neu zu beleben. Alle sind dankbar dafür, dass die Ausbildung ihnen den Weg ins normale Leben geebnet hat und alle trägt die Sehnsucht, das Schiff noch einmal wieder zu sehen, um auf alten Spuren zu wandeln. Dieser Geist der Dankbarkeit, der Geist des Zusammenhalts und der gemeinsamen schweren Ausbildungszeit verbindet sie alle miteinander.

„Arethusa war nicht nur ein Schiff... es war vor allem für viele verlorene Jugendliche der Start in eine wunderbare Zukunft".
So manch ein hoffnungsloser, gefallener Jugendlicher ohne Chance auf Ausbildung, geschweige denn Arbeit, fand durch die Ausbildung an Bord der ARETHUSA den Ausweg aus persönlichem Dilemma und startete in eine hoffnungsvolle Zukunft mit neuem Selbstvertrauen.

Zum Jahresstag der AOBA wird traditionell die Vereinsflagge gehisst , eine Messe abgehalten und der Toten gedacht. Alle Mitglieder der Arethusa Old Boys Association stehen andächtig in Flanell und dekoriertem Blazer mit Clubkravatte am Ehrenmal und beten das Vaterunser.

Der Vorsitzende der ARETHUSA Old Boys Association, Mr. Roger Alford, hatte zur diesjährigen Jahreshauptversammlung den Vorsitzenden der Freunde der Viermastbark PEKING, Mathias Kahl nebst Ehefrau, eingeladen. Es entstand während dieser Jahreshauptversammlung eine sehr enge Bindung zwischen beiden Vereinigungen und eine enge Freundschaft zwischen beiden Vorsitzenden.

Seitens der Mitglieder der AOBA wurde uns jegliche Unterstützung in der geschichtlichen Aufarbeitung der ARETHUSA-Zeit zugesagt; sei es in Form von Dokumenten, Berichten und Fotos oder auch Erinnerungsstücken – wie z.B. Hängematten und anderem Schiffszubehör – aus dieser Zeit. Man versprach bei der Ausgestaltung des Schiffes als Museum in Hamburg behilflich zu sein. Hierfür wird man auch das heutige Museum der früheren Chatham Dockyard (dort wurde das Schiff als stationäres Schulschiff umgebaut) konsultieren.

Wenn die Zeit der ARETHUSA einen signifikanten Platz in der musealen Ausgestaltung der PEKING in Hamburg bekäme, würde den Arethusa Old Boys eine spät anerkannte Würdigung ihrer Lebensgeschichten zuteil werden und ihnen ein Stück Heimat zurückgegeben werden.

Das Beispiel der Arethusa Old Boys ist ein Beispiel gelungener Integration sozialschwacher, schwer integrierbarer Jugendlicher, die heute alle ihren erfolgreichen Lebensweg gefunden haben und unendlich dankbar dafür sind. Es hat einen zutiefst sozialdemokratischen Denkansatz und ist beeindruckendes Beispiel zugleich, das es zu unterstützen und deren Geist zu bewahren gilt.

Der Kontakt zu ihnen (AOBA) gelingt daher nur über die Anerkennung ihrer persönlichen Geschichte, über die Wertschätzung ihrer Person und die Freundschaft zu ihnen. Ohne wertschätzende persönliche Kontaktpflege wird eine positive Entwicklung nicht möglich sein. Nur wer freundschaftliches Vertrauen fühlt, ist auch bereit, unsere Absichten zu unterstützen und seine Schätze preiszugeben.